Ein effektives System für Beschwerde und Abhilfe innerhalb transnationaler Lieferketten
Arbeitspapier
Die Produktionsbedingungen entlang globaler Lieferketten werden im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen an den Produktionsstandorten zunehmend kritisch betrachtet. Das gilt besonders für die Lieferketten von Leder, Lederwaren und Schuhen.
Regelwerke zur Steuerung unternehmerischen und staatlichen Handelns nehmen deshalb zu. Neben der Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen und der Herstellung von menschenrechtskonformen Arbeits- bzw. Produktionsbedingungen spielt der Zugang zu wirksamer Abhilfe eine zunehmend wichtige Rolle.
Die UNGP (United Nations Guiding Principles on Business and Humang Rights, Leitsätze für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen) und die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen) formulieren im Feld Wirtschaft und Menschenrechte die Pflicht für Unternehmen, sich an außergerichtlichen Beschwerdemechanismen zu beteiligen oder diese selbst einzurichten. Auch das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz (kurz: Lieferkettengesetz) enthält Vorschriften zur Einrichtung von Beschwerdemechanismen. Beschwerdemechanismen leisten Abhilfe bei Rechtsverletzungen, unterstützen durch die Untersuchung des Beschwerdeaufkommens die Risikoanalyse von Unternehmen und entfalten durch die Möglichkeit, sich frühzeitig an den Mechanismus zu wenden, eine präventive Wirkung.
Dieses 27-seitige Arbeitspapier basiert auf dem im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz im September 2021 veröffentlichten Forschungsbericht „Außergerichtliche Beschwerdemechanismen entlang globaler Lieferketten - Empfehlungen für die Institutionalisierung, Implementierung und Verfahrensausgestaltung“. Es bietet für Unternehmen und Initiativen für Unternehmensverantwortung konkrete Handlungsempfehlungen zur Institutionalisierung, Implementierung, Verfahrensausgestaltung und der Einrichtung von Beschwerdemechanismen als lernende Systeme speziell in Lieferketten für Leder, Lederwaren und Schuhe. Das Arbeitspapier wurde von Prof. Dr. Ulla Gläßer und Helene Bond von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) im Auftrag von und in Zusammenarbeit mit INKOTA entwickelt.
This working paper on effective System for Grievances and Remedy in Transnational Supply Chains" is also available in English. To download it, simply click on the English document under "Downloads".
Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes „Stärkung von Arbeiter*innen, lokaler Träger und unterstützendem Netzwerk zur Etablierung von OECD-konformen Beschwerde- und Abhilfemechanismen in der indisch-deutschen Lieferkette von Schuhen und Leder (Indien)“ erstellt. Das Projekt setzen INKOTA-netzwerk e.V., SLD – Society for Labour and Development und CIVIDEP India – Worker’s rights & Corporate Accountability gemeinsam um. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Für den Inhalt dieser Publikation ist allein der INKOTA-netzwerk e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen spiegeln nicht den Standpunkt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wider.