INKOTA Dossier - Der Kolonialismus und seine Folgen: 125 Jahre nach der Berliner Afrika-Konferenz

Was sich vor rund 125 in Berlin ereignet hat, ist ein einzigartiger Vorgang in der Weltgeschichte: Die Spitzen eines ganzen Kontinents (Europa) kommen in einer Konferenz zusammen, um die Aufteilung eines anderen Kontinents (Afrika) untereinander auszuhandeln - ohne dass dessen Führer davon auch nur in Kenntnis gesetzt werden. Wenige Jahrzehnte später stand der gesamte Kontinent unter Fremdherrschaft, mit Ausnahme von Liberia und Äthiopien. Soweit die deutsche Kolonialherrschaft heute überhaupt bekannt ist, gilt sie vielen Deutschen als eher harmlos. Angesichts des Völkermords an Herero und Nama in Namibia sowie der schätzungsweise 300.000 tansanischen Opfer des Maji-Maji-Kriegs muss dieser Sichtweise entschieden widersprochen werden. Und: Die Beschäftigung mit dem Kolonialismus ist heute leider immer noch hochaktuell. Mehr erfahren Sie im INKOTA-Brief 149 "Der Kolonialismus und seine Folgen. 125 Jahre nach der Berliner Afrika-Konferenz".
Das INKOTA-Dossier 5 ist leider vergriffen, steht aber als Download zur Verfügung.
Aus dem Inhalt:
- Editorial
- Christian Kopp: Das Schlüsselereignis des modernen Kolonialismus. Vorgeschichte, Ziele, Verlauf und Folgen der Berliner Afrika-Konferenz
- Dominic Johnson: Das heimliche Erbe. Wie die Berliner Afrika-Konferenz sich bis heute auf die afrikanische Politik auswirkt
- Joshua Kwesi Aikins: Antikolonialer Widerstand. Wie AfrikanerInnen sich gegen die europäische Expansion zur Wehr setzten
- Marianne Bechhaus-Gerst: Vielfältige Unterdrückung. Imperialismus und Kolonialismus führten zur europäischen Aneignung Afrikas, Rassismus war die Ideologie zu ihrer Rechtfertigung
- Jacob Emmanuel Mabe: Das Unrecht erinnern. Der moderne Diskurs über den Kolonialismus in Afrika
- Peter Ripken: Das Alte ist gestürzt. Kolonialismus war einst ein wichtiges Thema für afrikanische Schriftsteller - doch heute gibt es "neue Geschichten zu erzählen"
- David Simo: Hartnäckiges Erbe. Wie koloniale Strukturen Kamerun bis heute prägen und Probleme bereiten
- Henning Melber: Reichskriegsflaggen und "Fette Katzen". Eindrücke aus dem postkolonialen Namibia
- Harry Stephan und Ryan Lobban: Der neue Wettlauf um Afrika. Neokoloniale Landnahme bedroht Souveränität und Ernährungssicherheit
- Mammo Muchie: Hilfe, die dem Geber nützt. Eine Abrechnung mit der Entwicklungszusammenarbeit
- Katharina Oguntoye: Prekäre Subjekte. Die afrikanische Diaspora in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis zum Nationalsozialismus
- Reinhart Kößler: Deutschland postkolonial. Verdrängen, vergessen, verleugnen
- Joachim Zeller: Spuren und ihre Deutung. Postkoloniale Erinnerungskultur in Deutschland
- Armin Massing: Erinnern, aufarbeiten, wiedergutmachen. Eine Kampagne anlässlich des 125. Jahrestags der Berliner Afrika-Konferenz

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