Sozialaudits – Wie sie Unternehmen schützen und Arbeiter*innen im Stich lassen

Die Globalisierung der Bekleidungsindustrie führte ab den 1980er Jahren zur Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer. Schon nach kurzer Zeit deckten Aktivist*innen und Journalist*innen Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf. Als Reaktion auf diese Berichte wurden Firmen beauftragt, die Arbeitsbedingungen im Rahmen sogenannter Sozialaudits zu prüfen. Jetzt zeigt ein Bericht der Kampagnen für Saubere Kleidung: Auch diese Maßnahmen führte nicht immer zum Schutz der Arbeitnehmer*innen im globalen Süden.
Der hier vorliegende Kurzbericht der Kampagne für Saubere Kleidung erläutert auf 13 Seiten:
- Was Audit-Unternehmen sind
- Wie Sozialaudits funktionieren
- Die Grundlagen des Audit-Systems in der Bekleidungsindustrie (Verhaltenskodizes, Sozialstandardinitiativen)
Die vorliegende Kurzfassung basiert auf der englischsprachigen Studie „Fig Leaf for Fashion“. Darin wird argumentiert, dass Audits systematisch beim Schutz von Arbeiter*innen versagen. Statt Lücken beim Arbeitsschutz zu schließen, tragen Auditunternehmen hauptsächlich zur Wahrung des guten Rufs ihrer Auftraggeber*innen bei: global agierender Bekleidungsunternehmen. Besonders drei Fallbeispiele stehen symbolisch für dieses Versagen und werden im Bericht unter die Lupe genommen:
- Ali Enterprises, Pakistan 2012 (SA8000-Zertifizierung durch Auditfirma RINA),
- Rana Plaza, Bangladesch 2013 (Audits durch TÜV Rheinland und Bureau Vertias)
- Multifabs, Bangladesch 2017 (Audit durch TÜV Rheinland).
Der Bericht spricht außerdem Empfehlungen an Markenunternehmen in der Bekleidungsindustrie, Audit-Firmen und Sozialstandard-Initiativen, Investoren sowie Regierungen aus, um die Arbeitsbedingungen im globalen Süden zu verbessern.
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