Wir brauchen eine Rohstoffwende: Stellungnahme des AK Rohstoffe

Der absolute Rohstoffverbrauch globaler Industrien steigt trotz der schwerwiegenden Folgen für Mensch und Umwelt ungebremst: Im Jahr 2017 wurden der Natur erstmals mehr als 90 Milliarden Tonnen Rohstoffe entnommen. Der deutsche Rohstoffkonsum liegt weiterhin bei 44 Tonnen pro Kopf und Tag. Wir verbrauchen mehr als unsere europäischen Nachbarn – und weit mehr, als eine global gerechte Verteilung zuließe
Inkota und weitere 25 zivilgesellschaftliche Organisationen verabschiedeten daher im November 2018 die Stellungnahme des AK Rohstoffe: Wir brauchen eine Rohstoffwende. Sie kritisieren die Hauptausrichtung deutscher Rohstoffpolitik, die auf günstige Versorgung der Wirtschaft mit Rohstoffen ausgelegt ist. Stattdessen fordern die Organisationen in der Stellungnahme ein sofortiges Umdenken und Umlenken der deutschen Rohstoffpolitik. Alternativ stellen sie sechs Ziele in den Mittelpunkt einer Rohstoffwende, hin zu einer nachhaltigen Rohstoffpolitik:
- Einhaltung von menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten und Umweltstandards
- Wirksame Umsetzung der europäischen Konfliktmineralienverordnung
- Fokussierung auf geringeren Verbrauch und Kreislaufwirtschaft als Alternativen zum fortschreitenden extraktiven Modell
- Die globale Handelspolitik muss gerechter gestaltet werden
- Stärkung der Zivilgesellschaft in Abbauregionen in den Mittelpunkt von Geschäftsbeziehungen im Rohstoffbereich stellen
- Verzicht auf Risikotechnologien, deren Auswirkungen auf die Abbauregionen nicht abschätzbar ist
Die Stellungnahme führt diese Forderungen aus und geht auf Rohstoffpolitische Hintergründe wie auch globale Zusammenhänge deutscher Rohstoffpolitik ein.
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Diese Publikation wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.


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